Donnerstag, 28. Juli 2011

Girardet und die "Weltwoche"

Sehr geehrter Herr Girardet

Schreiben Sie tatsächlich in der Weltwoche? Dann muss ich Sie hier leider wieder entfreunden. Ich bin so.

Herzlich

S.M.


Da es unter den dintenglecksenden, plapperenden, bloggenden und filmenden Kollegen immer wieder wohlmeinende KorrektdenkerInnen und HüterInnen des Anstandes gibt, welche aus der Tatsache, dass die "Weltwoche" ab und zu Texte aus meiner Feder druckt, ableiten, ich gehöre einer faschistischen Untergrundorganisation an, einem Netzwerk von Rechtsextremen oder sympathisiere mit dem Monster von Norwegen, sei hier meine ganze "Interessenbindung" mit dem Blatt "Weltwoche" dargelegt.

1. Text zur "Weltwoche": für meine Kolumne "swissness: Girardets kleines Lexikon der Schweiz" verfasste ich um 2004 ein kurzes Porträt von Roger Köppel, das in der Schublade liegenblieb (ich brachte es nicht auf 3'500 Zeichen hinunter), bis es auf "facts.ch" freigeschaltet wurde: 27. November 2007 "Solidschweiz, die "

2. Text für die "Weltwoche": von Roger Köppel ermutigt, verfasste ich im Herbst 2007 ein Abwahl-Manifest für Bundesrat Blocher: "Räte! Lasst Herrn Blocher müssig gan!"
Dieser Text erschien nicht in der Weltwoche, sondern auf der damals der "Tamedia" gehörenden Online-Plattform "facts.ch", die vom Online-Tausendsassa Oliver Reichenstein von "Information Architects" mit Kollegen lanciert worden war. Den Artikel bot ich damals dem "Tages-Anzeiger", der "Basler Zeitung" und dem "Bund" an. Keines der Blätter wollte sich mit dem Artkel exponieren. Für meine Arbeit am Artikel gegen Blocher erhielt ich von Köppel ein Ausfallhonorar von Franken 500. Von der Tamedia einen Früchtekorb aus der Globus Delikatessenabteilung in ähnlichem Wert.
Link
3. Text Im Zusammenhang des Geschlechter- und Demografie-Diskurses stellte ich das in den gesammlten Werken neu greifbare Ehebuch des Zürcher Reformators Heinrich Bullinger vor unter dem - zugegebenermassen - provokanten Titel: "Das Ehebuch des Patriarchen".

4. Text für die "Weltwoche": "Schiffbruch im Feuchtgebiet" (Rezension der DVD-Ausgbe der "Räuberinnen" von Carla Lia Monti) Bei diesem Text stammen weder Titel noch der Schlusssatz aus meiner Feder. Link
5. Text für die "Weltwoche": "Käse und Geist" über das "Gotthelf"-Musical von Charles Lewinsky auf der Thuner Seebühne.

Dies sind die bisher von mir im Zusammenhang mit der "Weltwoche" (dem Blatt, das aus der Hölle kommt) verfasssten Artikel. Einiges hätte ich gern - zu wesentlich geringerem Honorar - etwa für die "Wochenzeitung" geschrieben, aber von der feministischen Schreibkolchose erhielt ich vor Jahren durch Email der Bossin Susann Boos folgenden Bescheid:

„Sehr geehrter Herr Girardet
Sie haben bei uns kein Schreibverbot, wir haben einfach kein Interesse, Texte von Ihnen abzudrucken. Und daran hat siche nichts geändert.“
Meine Parteinahme für die EVP

"Wer also nicht als Anwalt oder als Treuhänder arbeitet, kein Bauland zu verkaufen hat, aber partout nicht links wählen möchte, sollte sich eine Alternative überlegen: Die einzige bürgerliche Partei, die gegen vom Volk nie beschlossene Geschenke für bereits Reiche stimmte, war die EVP."
(Constantin Seibt, im "Tages-Anzeiger")

habe ich in der Schweiz-Ausgabe der "Zeit" dem lesenden Publikum transparent gemacht und begründet.

Ich hoffe, wer künftige wider mich polemisieren will, hat damit eine etwas bessere Grundlage, und wird keinen derartigen Käse über mich zusammenschustern, wie dies Prof. Dr. Georg Kreis, ehemaliger Präsident der eidgenössischen Antirassismus-Kommission unlängst in der "Basler Zeitung" sich meinte erlauben zu dürfen (auf den Professor klicken, um das Elaborat lesen zu können).


Link

2 Kommentare:

zysi hat gesagt…

werter herr girardet

ich bedaure, dass sie nicht häufiger in ww zu texte kommen. ich lese diese zeitung gerne und natürlich "fröite" ich mich über jeden ihrer beiträge, so sie denn eingang finden werden. mir sind sie einfach sympatisch und wünsche ihnen wahrlich offene schleusen von oben ;-)

fründleche gruess vom thunersee

p.s: muss sicherlich unangenehm sein, von einer pol.korrekten "kapazität" wie Prof.Dr. G. Kreis bemessen zu werden - nun gut kreise sollen sich ja drehen.

uertner hat gesagt…

Lieber Zysi,
vielen Dank für die freundlichen Worte. Am Thunersee wohnen Sie also, eine wunderbare Gegend, wie ich anlässlich des Besuchs des Gotthelf-Musicals feststellen durfte.
Und wenn es noch Plätze hat, und sie es richten können: gehen Sie hin das Musical zu sehen, es lohnt sich. Wie auch die Lektüre der "Käserei in der Vehfreude" ein grosses Vergnügen ist, das ich jedem gern gönne, der Musse für Lektüre findet.
Ich werde für alle, die es nicht schaffen hier noch einen Bilderbogen ins Netz stellen.